Siebdruck - Technische Begriffe
Abrasion
Absprung
Auslösen der Siebdruckform aus der auf den Bedruckstoff beim Druckvorgang aufgebrachten Druckfarbe
Absprunghöhe
Additive
z. B. Entschäumer, Weichmacher, leitfähige Zusatzstoffe, Fließverbesserer
Adhäsion
Adhäsion bezeichnet das Bestreben zweier unterschiedlicher Partikel oder Oberflächen, aneinander zu haften. (Der verwandte Begriff Kohäsion bezeichnet das Bestreben zweier gleichartiger Partikel oder Oberflächen, aneinander zu haften.)
Aktinisches Licht
Alkalien
Alkalien sind wässrige Lösungen mit einem pH-Wert von über sieben
Bebilderung
Bedruckstoff
Belichtung
Belichten des zu druckenden Motivs auf das lichtempfindliche Schablonenmaterial
Belichtungsspielraum
Beschichtung
Beschichtung des Schablonenträgers mit lichtempfindlicher Emulsion z.B. Nass-in-Nass von der Druckseite und von der Rakelseite
Beschichtungsautomat
Beschichtungsgeschwindigkeit
Beschichtungshub, -hübe, Beschichtungsgang
Direktsiebdruckschablone
Siebdruckschablone, die direkt am Siebdruckschablonenträger hergestellt wird
Druckbildfläche
Länge x Breite des nach dem Einteilungsbogen ausgerichteten Rechtecks, welches das Druckbild einschließt
Druckbildspeicher
Speicher (z. B. Druckform), der für die Wiedergabe von Bild und/oder Text durch Drucken alle zur Aufbringung der Druckfarbe auf den Bedruckstoff erforderlichen Informationen enthält
Prozess der Vervielfältigung unter Verwendung eines Hochdruck-, Flachdruck-, Tiefdruck-, Durchdruck- oder eines anderen Druckbildspeichers, bei dem die Übertragung eines Mediums (z. B. Druckfarbe) auf eine Unterlage (Bedruckstoff) erfolgt
Druckfarbe
Substanz, die beim Drucken auf den Bedruckstoff aufgebracht wird
Druckform
Druckbildspeicher in Gestalt eines Werkzeugs, das so bearbeitet ist, dass damit Druckfarbe auf den Bedruckstoff zur Wiedergabe einer textlichen und/oder bildlichen Darstellung übertragen werden kann
Druckkörper
Teil einer Druckmaschine, der zum Übertragen der Druckfarbe von einem das Druckbild tragenden Körper (Druckform oder Übertragzylinder) mit diesem zusammen den erforderlichen Anpressdruck herstellt
Druckverfahren
Durchdruck
Druckverfahren, bei denen die druckenden Stellen der Druckform druckfarbdurchlässig sind und die nichtdruckenden Stellen der Druckform druckfarbundurchlässig sind
Durchdruckform
Druckform, bei der die druckenden Stellen druckfarbdurchlässig sind und die nichtdruckenden Stellen druckfarbundurchlässig sind
Entschichtung
Methoden: chemisch oder mechanisch
Entwicklung, Auswaschen
Faden/Drahtdurchmesser
Faden/Drahtzahl/Siebfeinheit. Feines Gewebe, grobes Gewebe
Farbruhe
von der Siebrakel nicht bestrichene Fläche auf der Siebdruckform-Oberseite
Farbverbrauch
Nassvolumen einer bestimmten Druckfarbe, das beim Drucken mit einer bestimmten Druckform benötigt wird. ANMERKUNG – Der relative Farbverbrauch bezieht sich auf die offene Schablonenfläche.
Flutrakel, Vorrakel
Geisterbild
im Siebdruck – ungewollte, partielle Veränderung der Farbtiefe innerhalb des Druckbildes durch Einfluss eines früher gedruckten Motivs auf demselben Siebdruck-Schablonenträger
Geisterbildentferner
Gewebe
Gewebedicke/Siebdicke
Gewebefeinheit
Goniometer
Winkelmessung
Indirektsiebdruckschablone
Siebdruck-Schablone, die nach ihrer Herstellung am Siebdruck-Schablonenträger befestigt wird
IR-Trocknung
Kombisiebdruckschablone
Siebdruck-Schablone, bei der direkte und indirekte Herstellungsverfahren kombiniert werden
Kopierlösung, Kopierschicht
Maschenweite
Abstand zwischen zwei benachbarten Kett- oder Schussdrähten (‑Iitzen, ‑fäden) in der projizierten Gewebeebene gemessen. ANMERKUNG – Bei Lochsieben wird anstelle von Maschenweite von Lochweite gesprochen. Bei nicht quadratischen oder runden Weiten sind der engste und der weiteste Abstand anzugeben.
Monofil
Multifil
Nachbeschichtung (von der Druckseite)
Nass-in-nass-Beschichtung
offene (Siebdruck-)Schablonenfläche
Flächensumme aller Druckbildelemente der Siebdruckschablone
Offenes Druckformvolumen, relativ
vom offenen Siebvolumen und dem Schablonenaufbau gebildetes Volumen zur Aufnahme der Druckfarbe, dividiert durch den entsprechenden Siebflächeninhalt
Offenes Siebvolumen, relativ
relatives Siebvolumen abzüglich des Volumens seiner materiellen Siebbestandteile, somit der Raum des Siebes, der mit Druckfarbe gefüllt werden kann, dividiert durch den entsprechenden Siebflächeninhalt
pH-Wert
Pigmente
Rahmenaußenmaße
Länge x Breite eines Siebdruckrahmens über alle zum Rahmen gehörenden Teile in der projizierten Rahmenebene gemessen. ANMERKUNG – Die Rahmenaußenmaße können gleich den Profil-Zuschnittmaßen sein.
Rahmenhöhe
Maß senkrecht zur Rahmenebene unter Einschluss aller zum Rahmen gehörenden Teile
Rahmeninnenmaße
lichte Maße von Länge x Breite eines Siebdruckrahmens unter Ausschluss aller zum Rahmen gehörenden Teile, in der projizierten Rahmenebene gemessen
Rahmenprofilgröße Querschnitt
bei Rohren – Rahmenprofilhöhe x Rahmenprofiltiefe; für die Werkstoffdicke/länge - Werkstoffmenge in einem Querschnitt; bei den hohlen Rahmen - Breite der Werkstoffdicke
Rakel-Fläche
der von der Siebdruckrakel bestrichene Bereich der Siebdruckform
Rakel(anpress)druck, relativ
Liniendruck, mit dem die Rakel entlang einer betrachteten Strecke auf die Siebdruckform einwirkt, geteilt durch die Länge der Strecke
Rakelanstellwinkel
Winkel zwischen Tangente am Rakelblatt und Bedruckstoffebene bzw. Tangente am Druckzylinder im Kontaktpunkt, in dem das Rakelblatt auf der Druckform aufliegt, gemessen, wenn die Rakel in Position gelangt ist, aber noch keine Kraft oder Bewegung ausgeübt wird
Rakelblatt
der messerartige Teil der Siebdruckrakel, der unmittelbar auf die Druckfarbe auf der Siebdruckform einwirkt und damit das Aufbringen der Druckfarbe auf den Bedruckstoff ermöglicht
Randbreite der Farbruhe
Abstand zwischen Rakel-Fläche und Siebdruckrahmen
Rasterwinkelung
die Winkel, in denen die Hauptachsen der Rasterpunkte zueinander stehen müssen, um unerwünschte Moiréeffekte zu vermeiden [Einheit: Grad]
Retusche
Rinnenanpressdruck
Rotationssiebdruck
für das Siebdruckverfahren verwendet man eine zylindrische Siebdruckform. ANMERKUNG 1 – Da sich die Rotationssiebdruckform synchron mit dem Bedruckstoff dreht, kann man ein endloses Muster drucken. ANMERKUNG 2 – Die Druckfarbe wird in die zylindrische Siebdruckform gepumpt; die Rakel ist in der zylindrischen Siebdruckform befestigt.
Rz-Wert
Schablonenaufbaudicke
Teil der Schablonenschicht, der sich auf dem Schablonenträger aufbaut und dessen Dicke sich als Differenz zwischen Siebdruckform-Dicke und Siebdicke darstellt
Schablonenfilmdicke
Dicke des als Film vorgefertigten Schablonenmaterials
Schablonenherstellung
Schichtdicke
im Siebdruck – die Differenz zwischen Siebdruck-Schablonendicke und Siebdicke
Sensibilisatoren
Shore-Härte
Sieb
Flächengebilde mit gleichartigen Öffnungen in Anordnung
Siebart
Beschreibung von Siebdrucksieben durch Angabe von Siebfeinheit und Draht-/Fadendurchmesser (Stegbreite). ANMERKUNG – Zur vollständigen Siebbeschreibung werden der Siebbeschreibung die Kurzzeichen für Siebwerkstoff mit Farbangabe und Webart vorangestellt und die Siebdicke (D) und Verarbeitungsmerkmale hinten angefügt. Für den Siebdruck gebräuchlich sind folgende Werkstoffe: Polyester (PET), Polyamid (PA), nicht rostender Stahl, seltener: Carbonfaser, Seide. Webart: Leinwandbindung (L oder PW), Köper (K oder TW). Verarbeitungsmerkmale sind: wie gewebt (aw), kalandriert (cal), teilkalandriert (pcl), einseitig kalandriert (osc) und metallisiert (met). Beispiel: ein teilkalandriertes Siebdrucksieb aus gelbem Polyester in Leinwandbindung mit der Siebfeinheit von 120 Drähten/Fäden je cm, dem Draht/Faden-Durchmesser von 30 μm und der Siebdicke von 55 μm kann beschrieben werden als: PET, Y, PW, 120-30, 55 μm, pcl.
Siebdehnung
Siebverlängerung dividiert durch die ursprüngliche Sieblänge
Siebdicke
Abstand zwischen Ober- und Unterseite des Siebes
Siebdruck
Druckverfahren, bei denen die druckenden Stellen der Druckform siebartig geöffnet sind
Siebdruck-Schablonenträgerfläche
Länge x Breite der schablonierbaren Siebfläche
Siebdruck-Schablone
Sperrschicht, die sich auf oder im Siebdruck-Schablonenträger befindet und ihn an den Stellen, die nicht drucken sollen, farbundurchlässig macht ANMERKUNG – Die Siebdruck-Schablone und der Schablonenträger bilden gemeinsam die Siebdruckform und können aus dem gleichen Werkstoff gefertigt sein.
Siebdruck-Schablonenfläche
Länge x Breite des in Rakelrichtung ausgerichteten Rechtecks, das die Druckbildelemente einer Siebdruck-Schablone einschließt
Siebdruck-Schablonenträger
siebartiger Teil der Siebdruckform, an der oder in dem sich die Siebdruck-Schablone befindet ANMERKUNG – Siebdruck-Schablonenträger und Siebdruck-Schablone bilden gemeinsam die Siebdruckform und können aus dem gleichen Werkstoff gefertigt sein.
Siebdruckform („Sieb“)
Durchdruckform, bei der die druckenden Stellen siebartig geöffnet sind
Siebdruckform-Dicke
Abstand zwischen Ober- und Unterseite der Siebdruckform
Siebdruckform-Distanz
Abstand zwischen Siebdruckform-Unterseite und Bedruckstoff im druckbereiten Zustand
Siebdruckform-Oberseite
Seite der Siebdruckform, auf der die Druckfarbe in die Siebdruckform eintritt
Siebdruckform-Unterseite
Seite der Siebdruckform, auf der die Druckfarbe an den Bedruckstoff abgegeben wird
Siebdruckformdicke
Siebdruckrahmen
einfassende Vorrichtung zum Befestigen des Siebdruck-Schablonenträgers
Siebdruckrakel
Vorrichtung zum gleichzeitigen Anpressen der Siebdruckform an den Bedruckstoff, Durchdrücken der Druckfarbe durch die Öffnungen der Siebdruckform auf den Bedruckstoff und Abstreichen der überschüssigen Druckfarbe von der Siebdruckform, bestehend z. B. aus Rakelhalter (Rakelfassung) und Rakelblatt oder Rakelwalze (Rollrakel)
Siebdruckschablone
Siebfeinheit
Zahl der Siebfäden je Längeneinheit
Siebfüller
Sieböffnungsgrad (Gewebe)
Flächenanteil der Summe aller Sieböffnungen an der gesamten Siebfläche in Prozent
Siebschleppe
diejenige Fläche hinter der druckenden Siebdruckrakel, in der Bedruckstoff und Siebdruck-Schablone zeitlich begrenzt mittels Druckfarbe in Kontakt gehalten werden
Siebspannung
die Zugkraft, mit welcher der Siebdruck-Schablonenträger den Siebdruckrahmen beansprucht. Gemessen in N/cm
Siebverlängerung
Längenänderung des Siebes in der Siebebene durch Krafteinwirkung
Siebvolumen, relativ
durch das Sieb eingeschlossenes Gesamtvolumen, dividiert durch den gesamten Flächeninhalt dieses Siebes
Siebzuschnittgröße
Länge x Breite eines zugeschnittenen Stückes eines Siebes, das zum Bespannen des Siebdruckrahmens benötigt wird
Spannungsmessgerät
Stufenbelichtung
theoretisches Farbvolumen, relativ
Produkt aus Siebdicke und Sieböffnungsgrad
Unterbelichtung
Unterstrahlung
Vorrakeln
das Füllen der Öffnungen der Siebdruckform mit Druckfarbe vor dem Druckvorgang
wirksamer Rakelanstellwinkel
Winkel zwischen Tangente am Rakelblatt und Bedruckstoffebene bzw. Tangente am Druckzylinder im Kontaktpunkt, in dem das Rakelblatt auf der Druckform aufliegt